Mittwoch, 29. Dezember 2010

Ein Jahr voll genialer Pechsträhnen

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Titel: Ein Jahr voll genialer Pechsträhnen
Originaltitel: The Betrayal of Bindie Mackenzie (austral.)
Autor: Jaclyn Moriarty
Verlag: Arena Verlag
Preis: 14,95 €
Woher? selbst gekauft
Seitenanzahl: 529

Ein Jahr voll genialer Pechsträhnen handelt von Bindy Mackenzie, die die schlauste Schülerin der Ashbury High ist und ihrer Meinung nach die netteste. An ihrer Schule wird ein neuer Unterricht eingeführt, das Freundschafts-, Lebens- und Orientierungspraktikum (kurz FLOP), was das Mädchen für reine Zeitverschwendung hält, da die Schüler nur über sich selbst reden und kein neuer Schulstoff erlernt wird. Sie erfährt in diesem Kurs, dass sie niemand an der Schule mag, also beginnt sie eine Racheaktion, die sie allerdings noch unbeliebter macht (auch wenn das kaum möglich ist). Ihre geliebten Noten verschlechtern sich und Bindy erleidet eine unbekannte Krankheit, weshalb sie sich vornimmt, ihren Charakter zu verändern, um somit beliebter zu werden. Finnegan Blonde, ihr FLOP-Partner, erkennt ihre neuen, guten, Eigenschaften als Erster und stellt eine potentielle Liebe dar, auch mit den anderen FLOP-Teilnehmern versteht sie sich langsam besser, auch Bindys Noten werden besser, doch dann zieht ihre Krankheit ihr einen Strich durch die Rechnung und verschlimmert sich, sie wird sogar einmal in einem Büro ihrer Schule ohnmächtig. Man findet heraus, dass es sich um eine Arsen-Vergiftung handelt und das Buch nimmt eine ganz andere Wendung...

Eigene Meinung
Es ist jetzt schon ein Weilchen her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich fand es toll, ich hatte es innerhalb eines Wochenendes durch, was sonst nur sehr selten passiert. Ein Jahr voll genialer Pechsträhnen war sehr spannend geschrieben, nämlich nicht im Prosatext, sondern mithilfe von Tagebucheinträgen, Flyern und allen möglichen sonstigen Texten, die es - wäre dies eine wahre Geschichte - wirklich gegeben hätte. Man muss sich manchmal Sachen dazu denken, die aufgrunddessen nicht erfasst werden können, aber ansonsten ist es sehr schlüssig.
Ein Nachteil dieser Schreibweise ist leider der, dass manchmal eher Details oder Handlungsstränge mit aufgenommen werden mussten, die für den Verlauf eigentlich nicht wichtig waren.
Frau Moriarty hat gute Arbeit mit dem Buch geleistet, vor Allem mit dem plötzlichen Wandel der Handlung, dass es erst um die Abneigung Aller gegenüber Bindy geht, aber dann plötzlich Bindys Arsen-Vergiftung in das Zentrum der Handlung tritt, allerdings schon einige subtile Hinweise gegeben werden, die man aber erst wahrnimmt, wenn man zum Handlungswechsel gelesen hat.

Ich empfehle Ein Jahr voll genialer Pechsträhnen hauptsächlich jüngeren Mädchen, bis dreizehn oder vierzehn Jahre - klar, es ist natürlich auch für "Ältere" schön zu lesen, allerdings legen diese vielleicht mehr Wert auf einige Aspekte, wie zum Beispiel Liebe, die hier eher im Hintergrund steht.

by Cecile

Dienstag, 28. Dezember 2010

Clockwork Angel

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Originaltitel: Clockwork Angel
Serie: The Infernal Devices
Dieses Buch ist ab Anfang 2011 in Deutschland erhältlich, für Informationen über die englische Ausgabe sehen Sie das Review in Englisch ein.

Bücher: 1.) Clockwork Angel, 2.) Clockwork Prince, 3.) Clockwork Princess

Das Buch "Clockwork Angel" handelt im viktorianischen Zeitalter in England und verfolgt die sechzehnjährige Miss Tessa Gray, die von New York City nach London kommt, um ihren Bruder Nathanial 'Nate' zu finden. Sie wird von den dunklen Schwestern (engl.: Dark Sisters) gefangen genommen, die ihr beibringen, sich zu Verwandeln (engl: Change), also die Gestalt eines beliebigen Menschen, egal ob tot oder lebending, anzunehmen und ihre Gedanken zu erfahren. Nach sechs Wochen im dunklen Haus (engl: Dark House), befreit sie ein attraktiver junger Mann mit schwarzen Haaren und blauen Augen, William 'Will' Herondale. Sie erfährt, dass Will ein so genannter 'Schattenjäger' ist, er bekämpft also jemand, der Dämonen bekämpft, um die normalen Menschen (Mundies) zu schützen. Er bringt sie mit sich zum Institut (eine frühere Kirche, die als Stützpunkt der Schattenjäger Londons genutzt wird), wo Tessa eine Abmachung trifft: sie hilft den Schattejägern potentielle Gefahren zu bekämpfen (mithilfe ihrer Verwandlung) und diese helfen ihr, ihren Bruder zu finden.
Nebendessen lernt sie Charlotte und Henry Brenwell kennen, die das Londoner Institut leiten, Jessamine Lovelace, die selbst die komplette Schattenjäger-Welt verabscheut und James 'Jem' Carstairs, der eine schwerwiegende Krankheit hat...
Tessa erklärt sich einverstanden, sich in den Vampir Camille zu Verwandeln, um den  Führer des Londoner Vampirclans, de Qunicey, beim Bruch des Gesetzes zu entlarven. Dabei findet sie ihren Bruder und es scheint, als hätte alles ein gutes Ende, doch dies ist nur der Anfang... (andererseits gäbe es ja keine drei Bücher, oder?)
Außerdem entwickelt sich zwischen Tessa und einem der Jungs eine Intimität, doch um herauszufinden, wer es ist, müsst ihr das Buch selbst lesen (großer Spoiler: es ist nicht Henry!).


Persönliche Meinung:
Ich habe Clockwork Angel wirklich genossen, vor Allem deshalb, weil es im viktorianischen Zeitalter spielt, in mir regt sich deshalb sogar der Wunsch, zu dieser Zeit zu leben, aber natürlich als Mundie, ich bin ein zu großer Angsthase, um gegen Dämonen zu kämpfen. Die Art wie Frau Clare das Buch geschrieben hat, hat mir das Gefühl gegeben, direkt bei Tessa zu sein und mit ihr das Ganze zu erleben, das Einzige was ich nicht verstehen konnte ist, wie genau sich Tessa Verwandelt, aber das kann auch eine Folge dessen sein, dass ich Deutsch bin, das Buch auf Englisch und ich einfach nicht richtig gelesen habe %D.
Ich habe das Buch bereits im September gekauft, aber erst an Weihnachten gelesen, also war ich durch Twitter schon ziemlich zugespoilert. Ich dachte, dass die "Infernal Devices" Serie im Grunde genommen wie Chroniken Der Unterwelt aufgebaut ist: Mädchen vermisst Familienmitglied, versucht, es zu finden, trifft auf Schattenjäger, die ihr Helfen, ein Beziehungsdreieck entwickelt sich. Allerdings ist dies hier nicht der Fall, wenn man bedenkt dass ich überhaupt kein Beziehungsdreieck erkannt habe, offensichtlicherweise vergleichen viele Jace-Clary-Simon mit Will-Tessa-Jem, doch meiner Meinung nach gab es zu wenig Handlung zwischen Jem und Tessa, um zu entscheiden ob ein Team Jem, bzw. Team Will für Tessa überhaupt in Frage kommt.
Ich persönlich habe das Gefühl, dass Jem ein Teil Wills ist, der gute Teil, also ungefähr so wie - wenn Sie mit klassicher deutscher Literatur vertraut sind - Mephistopheles oft als Teil von Faust angesehen wird, Mephisto ist die Triebseite, Faust die Gelehrtenseite. Auf Clockwork Angel übertragen wäre Jem also die gute Seite, Will die jenige, die alles bis zum Anschlag übertreibt.
Clockwork Angel bietet auch viele historische Fakten und wie die Welt damals angesehen wurde, Tessa kritisiert sogar die Emanzipation (was mir anfangs recht komisch vorkam).
Die einzigen Dinge, die ich nicht  verstanden habe sind die, was "cogs" wirklich sind - Leo sagt es sind die Zähne eines Zahnrades, was aber im Kontext nicht wirklich Sinn macht - und wie die "carriages", also ihre Gefährte aussahen, aber das könnte an mir liegen.


Ich empfehle Clockwork Angel allen Fantasy-Fans, Fans von Cassandra Clare's Schattenjäger-Welt und vor allem denjenigen, die ein Buch lesen wollen, in denen Liebe und Action vereint sind, indem aber nicht eines der beiden zu sehr betont wird. Obwohl dies ein Jugendbuch ist, würde ich Clockwork Angel sogar Historikern, die am vikorianischen Zeitalter interessiert sind, empfehlen, da CA einen guten Einblick in das Denken der Menschen damals gibt. Ich bin mir sicher, dass sogar mein Vater dieses Buch lesen würde (wenn es bereits auf Deutsch erhältlich wäre), der normalerweise nur Lexika, Sachbücher und Sturmzeiten am Bodensee liest, denn er war ziemlich interessiert, als ich ihm vom Inhalt von Clockwork Angel erzählte.


Wenn in Klammern die englische Bezeichnung steht, ist die deutsche nicht "offiziell", ich habe sie so übersetzt.
by Cecile